Mit Künstlicher Intelligenz gegen Darmkrebs

Auch in Kliniken ist die sogenannte Künstliche Intelligenz (KI) angekommen und unterstützt Ärzte in ihrem Handeln. In der neuen Endoskopieabteilung der Kreisklinik Roth setzt das Team um Chefarzt Dr. Andreas Stegmaier bei endoskopischen Darmuntersuchungen das leistungsstarke KI-System ENDO-AID CADe ein.

 

 

 

Von links nach rechts:

Helmut Waldmüller (Autohaus Waldmüller, Roth); Nadine Ortner (Vorständin der Kreisklinik Roth); Thorsten Straubinger (Sparkasse Mfr.-Süd, Roth); Rainer Hofmann (Hofmann denkt, Büchenbach); Uwe Feser (Feser Stiftung, Schwabach); Anton Nagel (Vorsitzender des Förderkreises der Kreisklinik Roth); Sevgi Ünal, Krankenschwester; Chefarzt Dr. A. Stegmaier; Sonja Piehler, Krankenschwester; pfl. Leiterin Claudia Vollert, Krankenschwester

Unser Ziel ist es, so der Chefarzt Dr. Stegmaier, die Qualität des Darmkrebs-Screenings bei unseren Patient:innen zu verbessern und seine präventive Wirksamkeit zu erhöhen. Besonders im Bereich der Untersuchung des Dickdarmes verbessert sich durch den Einsatz des CADe Systems die Qualität der Diagnostik gravierend.

 

„Das KI-Modul war zwar nicht gerade preisgünstig, aber die Anschaffung hat sich für unsere Patienten gelohnt und passt sehr gut in unser Leistungsspektrum“, so der Chefarzt. Finanziert wurde das System ausschließlich mit Spendengeldern.

 

Die 33.500 € Gesamtkosten wurden vom Förderkreis der Kreisklinik Roth und großzügigen Spendern aus dem Landkreis aufgebracht. (Siehe Spenderliste)

 

Um dafür Danke zu sagen, lud Dr. Stegmaier die Spender und Vertreter des Förderkreises in die Endoskopieabteilung ein und demonstrierte vor Ort, in den neuen Untersuchungsräumen, die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten. Im gemeinsamen Gespräch beantwortete er die Fragen der Gäste (Foto) und stellte seine neue Abteilung vor. (Foto)

 

KI arbeitet unspektakulär
Die endoskopischen Darmuntersuchungen werden weiter wie bisher durchgeführt und die KI arbeitet vom Patienten völlig unbemerkt.

 

Neu ist, dass während der Untersuchung die aufgenommenen Echtzeitbilder (Form, Farbe und Oberfläche) der Darmwand des Patienten mit bestimmten Algorithmen verglichen werden. Dem Vorgang liegt eine automatische Bilderkennung mit großer Rechenleistung und eine spezielle Software zugrunde. Sobald Strukturveränderungen in der Darmwand des Patienten erkannt werden, werden die Auffälligkeiten sofort in einem extra Fenster auf dem Monitor markiert. Der Arzt wird somit bei der Suche nach Besonderheiten wie Läsionen, Darmpolypen oder Gewebeneubildungen unterstützt. Die Untersuchungszeit wird dadurch zwar nicht abgekürzt, aber die Ergebnisse sind wesentlich präziser.

 

Zunahme der Krebserkrankungen
Dr. Stegmaier erklärte, dass bei 100 Patient:innen, die eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen, ein Patient an Darmkrebs erkrankt ist. In der Regel betrifft es Patient:innen über 50 Jahre. Aber besonders bei jungen Menschen werde eine dramatische Zunahme von Darmkrebserkrankungen beobachtet, die leider von den geplanten Vorsorgeuntersuchungen nicht erfasst werden.

 

In der Endoskopieabteilung gehört das KI-Modul zu den viele Neuerungen, von denen unsere Patient:innen profitieren werden, so die pflegerische Abteilungsleitung Sonja Piehler und Chefin von 13 Mitarbeiter:innen.

 

Neue Endoskopieabteilung
In den Räumen des Neubaus befinden sich 3 helle und freundlich gestaltete Untersuchungsräume. Davon sind ein Raum jeweils für die Magenspiegelungen und für die Darmspiegelungen vorgesehen. Der dritte Untersuchungsraum, der Multifunktionsraum, bietet unter anderem die Möglichkeit zur Endosonografie, ultraschallgestützer Punktionen und der Durchleuchtung mittels C-Bogen.

 

Eine große Erleichterung bestehe darin, dass seit dem Umzug Untersuchungen, wie die ERCP oder andere röntgen gestützte Interventionen unabhängig von Kapazitäten der Röntgenabteilung und im bestmöglichen Setting für endoskopische Untersuchungen und Punktionen durchgeführt werden.

 

Durch die Nähe zur neu eröffneten Tagesklinik konnten die Abläufe verbessert werden. Die weitere Betreuung unserer Patienten nach der Untersuchung findet sozusagen gleich gegenüber in modernsten und hellen Räumen statt.

 

Klinikvorständin Nadine Ortner und Anton Nagel bedankten sich herzlich bei allen Mitgliedern des Förderkreises, bei allen Unterstützer:innen der Kreisklinik und nicht zuletzt bei all denen die mit ihrer Spende die Anschaffung des KI-Moduls ermöglicht haben.

 

Unser Leistungsspektrum:

www.kreisklinik-roth.de/medizin/abteilungen/innere-medizin/gastroenterologie

 


 

Ein herzliches Dankeschön geht an die Spender:innen:
Helmut Waldmüller (Autohaus Waldmüller, Roth)
Fa. Hofmann denkt, Büchenbach)
Uwe Feser (Feser Stiftung, Schwabach)
Michael Reithelshöfer (Erdbau Michael Reithelshöfer, Rothaurach)
Dagmar Krüger-Steindorf (Speck Pumpen, Roth)
Sparkasse Mittelfranken-Süd, Roth
VR-Bank Mittelfranken-Mitte, Roth

 

Text: Guntram Rudolph, Kreisklinik Roth

Fotos: Robert Scherbel